Nutzfahrzeuge und Landtechnik trotz globaler Krisenstimmung gefragt
Die Krone Gruppe erwirtschaftete trotz eines weiterhin angespannten Marktumfeldes im Geschäftsjahr 2021/2022 (01.08.2021 – 31.07.2022) einen Umsatz von rund 2,5 Mrd. Euro und liegt damit um mehr als 15 Prozent über dem Vorjahresniveau (rund 2,2 Mrd. Euro). Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der andauernde Krieg in der Ukraine, das Anwachsen der Weltbevölkerung auf acht Milliarden, der Klimawandel und steigende Preise – für immer mehr Menschen sind die Unwägbarkeiten gerade im Laufe des letzten Jahres enorm angestiegen. Die sichere Versorgung mit Nahrungsmitteln sowie eine zuverlässige und professionelle Logistik rücken wieder zunehmend in den Fokus der Gesellschaft. Deshalb sind zukunftsorientierte Konzepte im Bereich der Landtechnik und der Nutzfahrzeugindustrie derzeit gefragt.
„In Zeiten immer fragilerer Lieferketten einer globalisierten Wirtschaftswelt und in einer von starken Umbrüchen geprägten rasanten technischen Entwicklung ist es wichtiger denn je, das eigene Unternehmen solide aufzustellen und fit für die Zukunft zu machen. Aus diesem Grund sind wir besonders dankbar, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr auf diesem Weg wieder ein gutes Stück vorangekommen sind. Dieser Dank gilt ausdrücklich unseren Kunden, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Lieferanten und unseren Finanzpartnern.“, so Bernard Krone, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Krone Gruppe.
Umsatz und Ergebnis
Im Konzernbereich Nutzfahrzeuge lag der Umsatz in Höhe von rund 1,7 Mrd. Euro; das entspricht einem Plus von 22,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,374 Mrd. Euro). Auch im Segment der Landtechnik konnte Krone erneut zulegen; dank einer Steigerung von 14,7 Mio. Euro erreichte man einen Umsatz von 828,3 Mio. Euro (Vorjahr 813,6 Mio. Euro). Die Inlandsumsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um 139,9 Mio. Euro (25,4 Prozent) auf 690,8 Mio. Euro; somit erzielte die Krone Gruppe 27,4 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland. Etwa 32,1 Prozent des Inlandsumsatzes entfielen dabei auf den Bereich Landtechnik und 67,0 Prozent auf die Nutzfahrzeugsparte.
Aufgrund der unvorhersehbaren Kostensteigerungen im Material- & Energieeinkauf stand das Konzernergebnis unter Druck. Es sank vor Ertragsteuern des Geschäftsjahres 2021/2022 leicht auf 84,6 Mio. Euro. Die Umsatzrendite vor Steuern lag damit bei 3,4 Prozent. Diese resultierte maßgeblich aus den Bereichen Service, Aftersales und sonstigen Dienstleistungen.
Vermögenslage und Finanzierung
Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag die Bilanzsumme bei 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,5 Mrd. Euro). Dem gesamten Investitionsvolumen von 60,1 Mio. Euro (Vorjahr 45,4 Mio. Euro) standen Abschreibungen in Höhe von 39,4 Mio. Euro gegenüber. Die Zugänge resultierten im Wesentlichen aus verschiedenen Investitionen an diversen Standorten. Zudem wurden Bestände zur Absicherung der herausfordernden Liefersituation aufgebaut. Bedingt durch diesen Kapitaleinsatz ist der Bestand an liquiden Mitteln von 337,1 Mio. EUR auf 281,9 Mio. Euro gesunken. Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des erzielten Konzernergebnisses nach Ertragsteuern von 64,6 Mio. Euro zum Bilanzstichtag von 645,4 Mio. Euro auf 701,6 Mio. Euro. Trotz situationsbedingter Bilanzverlängerung ist die Eigenkapitalquote nur leicht auf 41,6 Prozent (Vorjahr 43,7 Prozent) gesunken. Das mittel- und langfristige Fremdkapital ist von 500,5 Mio. Euro auf 471,5 Mio. Euro gesunken. Dem Konzern steht mittel- und langfristiges Kapital von 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr 1,1 Mrd. Euro) zur Verfügung. Damit ist nicht nur das Anlagevermögen, sondern auch das gesamte Vorratsvermögen gedeckt.
Mitarbeitende
Die durchschnittliche weltweite Zahl der Mitarbeitenden (Stammbelegschaft) des Krone Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2021/2022 um 6,1 Prozent auf 5.768 (Vorjahr 5.438) an. Hierin enthalten sind 261 Auszubildende (Vorjahr 266). Zurückzuführen ist der Anstieg der Mitarbeitenden vor allem auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit. Als inhabergeführtes Familienunternehmen in der vierten Generation setzt Krone konsequent auf das hohe Engagement und die Betriebstreue der Mitarbeitenden. Die Personalpolitik ist auf Kontinuität und die Identifikation mit dem Unternehmen ausgerichtet.
Forschung und Entwicklung
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Krone erneut erhebliche Beträge in Forschung und Entwicklung investiert. Im Landtechnikbereich wurden beispielsweise die Quaderballenpressen Krone BiG Pack und die Bale Collect Sammelwagen weiterentwickelt. Ein Highlight war die Präsentation des Gemeinschaftsprojekts Combined Powers, eine Kooperation zwischen Lemken und Krone. Entwickelt wurde ein autonomes Zugfahrzeug, das sechs Arbeitsprozesse auf dem Feld ausführen kann. Im Segment der Nutzfahrzeuge war ein wesentlicher Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit die Abrundung des Produktportfolios: Die Wechselkoffer-Produktgeneration WK 4.0 wurde zur Serienreife geführt und die Entwicklung des neuen Cool Liners abgeschlossen. Krone präsentierte innovative automatisierte Containerfahrgestelle, vertiefte die Zusammenarbeit mit Trailer Dynamics zum elektrifizierten Sattelauflieger und nahm in einem Gemeinschaftsprojekt mit Liebherr die Serienfertigung des neuen Kühlaggregats auf.
In beiden Unternehmensbereichen gewinnen Softwareprodukte und elektronische Entwicklungen weiter an Bedeutung. So sind in der Landtechnik mittlerweile über 70 Partner und Softwareprodukte an den Agrirouter, eine herstellerübergreifende Datenaustausch-plattform, angebunden. Im Nutzfahrzeugbereich wurde der Leistungsumfang in der Telematik und weiterer digitaler Dienstleistungen rund um den Trailer weiter ausgebaut. Ein Beispiel für eine bereichsübergreifende Entwicklung ist die Solar-Telemetrie-Lösung Krone Smart Collect Solar, die sowohl in der Landtechnik als auch im Nutzfahrzeugbereich erfolgreich eingeführt wurde.
Ausblick
Dr. David Frink, Vorstandsvorsitzender der Bernard Krone Holding SE & Co.KG, sieht vor allem das außerordentliche Engagement der Mitarbeitenden als entscheidenden Erfolgsfaktor des abgelaufenen Geschäftsjahres: „Trotz aller Herausforderungen dieser Zeit, ist es uns gemeinschaftlich gelungen, das Unternehmen mit seinen zahlreichen Geschäftsfeldern erfolgreich weiter auszubauen. Diese besondere Loyalität der Belegschaft zum Arbeitgeber Krone, die gelebte Kundennähe sowie die solide Finanzkraft bilden eine stabile Basis für zukünftige Entwicklungen.“
Quelle: KRONE